Die Vision von einem für jeden offenen Raum
der Stille inmitten Berlins entstand Ende 1988 im Ostteil der damals
noch geteilten Stadt. Nach der Vereinigung Deutschlands im Jahre
1990 sprang der Funke auch auf Berliner im Westteil über, und
es bildete sich bald ein kleiner Initiativkreis mit dem Ziel, in
einem dafür geeigneten Gebäude - möglichst nahe an
der ehemaligen Grenzlinie zwischen den beiden Machtblöcken
und Ideologien - einen solchen Raum der Stille zu schaffen. Vorbild
war der bis heute bestehende Meditationsraum, den UNO-Generalsekretär
Dag Hammarskjöld 1957 im Gebäude der Vereinten Nationen
in New York hatte einrichten lassen.
1993 gründete Dr. Maria Diefenbach mit Zustimmung der Mitglieder des Initiativkreises den Förderkreis Raum der Stille in Berlin e.V. und wurde zur Vorsitzenden gewählt. Die damalige Präsidentin des Abgeordnetenhauses Dr. Hanna-Renate Laurien übernahm die Schirmherrschaft. Dank dem Entgegenkommen des Berliner Senats konnte der Förderkreis den Raum der Stille im Brandenburger Tor (nördliches Torhaus) am 27. Oktober 1994 eröffnen. Der Förderkreis ist bis heute Träger des Raumes; er sorgt vor allem dafür, dass der Raum täglich geöffnet ist und während der Öffnungszeiten von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut wird.
Im März 2010 ist Hanna-Renate Laurien in ihrem 82. Lebensjahr verstorben. Sie hatte den Raum als Schirmherrin von seinen Anfängen bis in ihre letzten Lebenswochen mit Zuspruch, Rat und Tat begleitet. Auf Bitte des Förderkreises ist Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., im November 2010 Frau Laurien in der Schirmherrschaft nachgefolgt.
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